Länder-Vergleiche sind immer wieder interessant - wie dieser hier:
Die Liste zeigt die Anzahl der Tötungsdelikte pro 1 Mio Einwohner gemittelt über die Jahre 2005 bis 2007. Sie ist also ein Maß für die Sicherheit des jeweiligen Landes. (Quellen: eurostat - Crime and Criminal Justice 36/2009, Noi Italia - 100 statistiche per capire il Paese und Der Spiegel - Das Geschäft mit dem Tod).
Erstaunlicherweise liegt unsere Sonnen-Insel - das Mutterland der Mafia - "nur" im europäischen Mittelfeld der Mord-Statistik. Der Grund: Die wild um sich schiessende Form der Mafia gibt es in Sizilien nicht mehr. Gerade die Gewaltexzesse in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg waren einer der Gründe für den Niedergang der traditionellen Mafia. Heute "verdient" die organisierte Kriminalität in Sizilien ihr Geld lieber im Stillen - wie fast überall auf der Welt.
Aber selbst in den schlechten alten Zeiten war die Mafia keine Bedrohung für die Sicherheit der Sizilien Urlauber. Im Gegenteil - sie hielt diejenige niedrig, die Urlauber auf der ganzen Welt nerven: Taschendiebe. Heute gibt es die auch auf Sizilien - jedenfalls dort, wo Touristen in Massen auftreten.
Glücklicherweise ist Sizilien aber ein Paradies für Individual-Touristen - und die bevorzugen Urlaubsziele fern des Massen-Tourismus. Für Ausflüge in die Natur gilt dieses sowieso. Aber selbst einige antike Ausgrabungsstätten sind immer noch Geheimtipps - wie z.B. Solunto. In puncto Sicherheit sind solche Ausflugsziele also unübertroffen.
Und kaum zu glauben aber wahr: sogar viele kleine Strände sind nur Einheimischen bekannt. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Dorfstrand von Sant'Elia. Auch in Cefalù gibt es - neben dem weltweit bekannten wunderbaren langen Sandstrand - viele kleine Badebuchten zu entdecken.
Ein Maximum an Sicherheit bieten natürlich Ferienwohnungen mit privaten Badebuchten. Ein Beispiel hierfür ist das Villaggio Santino.
Nein - auch der Katholizismus ist heutzutage keine Bedrohung mehr für die Sicherheit von Sizilien-Reisenden. Er gilt aber nach wie vor als Synonym für Intoleranz.
Historisch gesehen ist das natürlich nicht ganz falsch aber der "real existierende" Katholizismus des heutigen Sizilien hat nur noch wenig mit der Dogmatik des Vatikan zu tun. Sizilien ist in mancher Hinsicht vielleicht sogar toleranter, als der "fortschrittliche Norden".
Während man z.B. in Deutschland explizit stolz auf eine "Willkommenskultur" ist, gibt die kleine sizilianische Insel Lampedusa mit der Rettung von Bootsflüchtlingen einfach ein praktisches Beispiel für Nächsenliebe. In Sizilien kennt man weder brennende Flüchtlingsunterkünfte noch Feindseligkeit gegenüber anderen Religionen. Und auch die Teilnehmer des Gay Pride in Palermo müssen nicht um ihre Sicherheit fürchten (siehe Video oben).
Der Grund liegt wohl in der Geschichte Siziliens. Unsere Sonneninsel wurde über Jahrhunderte von vielen Kulturen beeinflusst. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie in der Altstadt von Palermo auf Straßenschilder in arabischer, hebräischer und lateinischer Schrift treffen.