Der Bosco della Ficuzza ist das größte zusammenhängende Waldgebiet im Hinterland von Palermo. Im Gegensatz zu den weitaus bekannteren Nebroden und Madonien verirren sich nur wenige Sizilien Urlauber in den Bosco della Ficuzza.
Er ist also ein echter Geheimtipp und wartet dazu auch noch mit ein paar interessanten Besonderheiten auf. Eine von ihnen tritt besonders im Winter zutage - die Entstehung von Wasserfällen.
Das Video rechts wurde allerdings nicht im Winter, sondern im Sommer aufgenommen. Es zeigt den Bosco della Ficuzza aus der Vogelperspektive - und als Gastgeber für eine Hochzeit. Das Jagdschloss und der nahe gelegene alte Bahnhof sind perfekt dafür gelegen. Der Bosco della Ficuzza ist also nicht nur grün, sondern auch romantisch.
Die Informationen auf dieser Seite stammen von unserer Sizilien-Expertin Britta Bohn.
Britta beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Alltag und dem Leben auf Sizilien.
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Der Bosco della Ficuzza liegt östlich der Strada Statale SS118 (blaue Linie in der Karte oben). Die SS118 zweigt bei Bolognetta von der Schnellstraße zwischen Palermo und Agrigento ab (SS121/SS189).
Von Palermo aus dauert die Anfahrt nicht mehr als eine halbe bis dreiviertel Stunde. Weitere Informationen für einen mobilen Sizilien Urlaub finden Sie auf der Seite Mietwagen.
Gerade der Bosco della Ficuzza bietet im Sizilien Urlaub den interessanten Kontrast zwischen Bergen und Meer aber auch den zwischen Großstadt und Land.
Letzteres bedeutet u.a. genügend Platz zum Parken. Das ist auch in Ficuzza so. In der Karte oben sind daher nur Parkmöglichkeiten ausserhalb von Ficuzza gekennzeichnet.
Von 1282 bis 1860 war Sizilien ein Teil des Königreichs Spaniens. Der Statthalter des spanischen Königshauses (betitelt mit dem Rang eines "Vizekönigs") residierte standesgemäß im Normannenpalast von Palermo.
Aber natürlich sucht auch ein Vizekönig hin und wieder ein wenig Entspannung im Grünen. Auf der Suche nach etwas Geeignetem stieß Ferdinand III von Sizilien Ende des 18. Jahrhunderts auf den Bosco della Ficuzza - damals Eigentum der Kirche.
Er kaufte es der Kirche ab und baute dort 1799 ein Jagdschloss (Marker 1 in der Karte oben). Um dieses herum bildete sich bald ein kleines Dorf - Ficuzza. Beide, das Schloss und das Dorf sind im Video des Modellflugzeugs ganz oben sehr schön zu sehen.
Schloss, Dorf und natürlich der Wald sind bis heute erhalten, dienen allerdings nicht mehr irgendeiner Monarchie, sondern dem Urlaub ganz normaler Bürger. So war das Schloss z.B. am 23.12.2012 der Ausgangspunkt des im Video gezeigten Waldlaufs.
Führungen durch das Schloss bringen heutigen Besuchern das Leben der vergangenen Aristokratie näher. Der Wald mit seinen gut ausgebauten Wegen lädt zu Spaziergängen (einen Vorschlag finden Sie oben in der Karte) oder auch längeren Wanderungen ein. Im Dorf, gleich gegenüber dem Schloss, bieten Bars Erholung und natürlich etwas gegen Hunger und Durst - wir sind schließlich im wohlverdienten Sizilien Urlaub.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert verkürzten überall in Europa Eisenbahnverbindungen die Reisezeit. Dieser ungemeine Boom machte auch vor Sizilien nicht halt. 1884 erhielt Ficuzza einen Bahnhof und wurde über eine Schmalspurbahn mit Palermo verbunden.
Die spanischen Vizekönige allerdings, die waren mittlerweile verschwunden. Der neue König war Italiener und residierte in Rom. Ficuzza hatte sich nicht zuletzt wegen der Eisenbahnverbindung zu einem Naherholungsgebiet reicher Palermitaner entwickelt.
1901 wurde Ficuzza sogar offiziell zum Kurort ernannt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdrängte das Auto mehr und mehr die Bahn. 1959 wurde die Zugverbindung zwischen Palermo und Ficuzza aufgegeben. Heute präsentiert sich der alte Bahnhof als Restaurant und Veranstaltungsort (Marker 2).
Dort, wo früher die Bahnsteige lagen, gibt heute ein riesiger Wintergarten den Blick auf den Bosco della Ficuzza frei. Die ehemaligen Gleise haben einem großen Garten mitsamt Spielplatz Platz gemacht. Das dem alten Bahnhof angeschlossene Hotel bietet einen Sizilien Urlaub mitten im Grünen.
Besonders bekannt ist der alte Bahnhof für zwei Dinge: Hochzeiten und Jazz. Ersteres konnten Sie bereits im Video ganz oben bewundern. Das Video in diesem Abschnitt präsentiert sizilianischen Jazz.
Nach Süden hin findet der Bosco della Ficuzza ein jähes Ende. Ein riesiger Fels, der Rocca Busambra, blockiert jegliche Ausbreitung des Waldes in südlichere Gefilde.
Mit einer Höhe von gut 1600 m (Marker 3) ist er die höchste Erhebung in West-Sizilien und bietet dementsprechend einen atemberaubenden Blick. Daß er Richtung Norden, also zum Bosco della Ficuzza hin steil abfällt, macht den Rocca Busambra besonders eindrucksvoll.
Zu allen anderen Seiten hin verläuft er allerdings vergleichsweise gemächlich. Für diesen Teil Ihres Sizilien Urlaubs müssen Sie also kein Alpinist sein - wohl aber schwindelfrei und sportlich. Der sizilanische Alpenverein hat vom östlichen Ende her einen Pfad markiert.
Dieser befindet sich in der Karte oben in etwa bei den türkisen Markern 1 bis 12. Diese wurden 2007 bei einer Wanderung mit einem GPS-Gerät aufgezeichnet (Bezugssystem: WGS 84, Koordinaten-Format: Dezimalgrad) und können sich mittlerweile geändert haben. Betrachten Sie sie daher bitte nur als Hinweise für eine ungefähre Richtung.
Etwas ab Marker 8 erhöht sich der Schwierigkeitsgrad der Strecke mehr und mehr. Gipfelstürmer in spe müssen hier zwar keine Kletterkünste beweisen, sollten aber auch mehr als nur einen Spaziergang erwarten. Wanderstiefel sind also Pflicht, Wanderstöcke werden empfohlen.
Die beste Jahreszeit für eine Besteigung ist ausnahmsweise der Frühling und nicht der Winter. In 1600 m Höhe ist selbst im sizilianischen Winter Schnee nichts Unmögliches. Das zeigt sehr schön das Video oben, aufgenommen von ein paar jungen Enthusiasten des Alpenvereins.
Die Gola del Drago, also der Hals oder die Gurgel des Drachens ist aber wieder ein Geheimtipp für den Winter. Dann sammelt sich nämlich im bergigen Binnenland Siziliens viel Oberflächenwasser. Natürlicherweise sucht es sich seinen Weg in tiefer liegende Landesteile.
Am westlichen Rand des Bosco della Ficuzza trifft der Besucher auf eine Mini-Ausführung des Rocca Busambra. Eine tiefe Rinne in diesem Felsen bildete einen perfekten Wasserlauf. Aus ihm wird an den steilen Stellen ein Wasserfall oder besser gesagt eine ganze Kaskade kleiner Wasserfälle. Sie lassen sich besonders gut von Marker 6 aus beobachten. Sie sollten allerdings nicht versuchen, den jungen Leuten im Video nachzueifern. Die Canyoning-Gruppe des sizilianischen Alpenvereins nutzt hier die Gola del Drago für ihre Übungen.
Der Weg von der SS118 dorthin darf nur von Anliegern befahren werden. Bitte parken Sie daher ihren Mietwagen bei Marker 5 - ohne allerdings etwaigen landwirtschaftlichen Geräten im Wege zu stehen. Die Gola del Drago ist nicht nur für Fans von Wasserfällen interessant. Der Felsen bietet zusätzlich eine bunte und interessante Fauna - auch im Winter.
Für alle, die ungern in ihrem Sizilien Urlaub in Felsen herumkrakseln gibt es eine sehr schöne Alternative: den Wasserfall direkt am Stadtrand von Corleone. Auch er allerdings präsentiert sich nur im Winter in voller Schönheit.
Heutzutage können sich glücklicherweise nicht nur privilegiert Nordeuropäer wie einst Goethe eine Reise nach Sizilien erlauben. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl von Literatur: Reiseführern aber auch einige Reiseberichte, Romane und natürlich Sachbücher - vor allen Dingen zum Thema "Mafia". Wir stellen hier einige besonders interessante Titel vor.
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