"Die süßesten Früchte hängen ganz oben" weiss der Volksmund. Ähnliches gilt für den besten Blick.
Aber glücklicherweise müssen Sie dafür nicht extra den Ätna hinauf. Im Gegenteil - vor den Toren Palermos gibt es ein Naturschutzgebiet dessen Berge bis zu 1000m hoch sind und die mit ihren Füssen fast im Mittelmeer stehen. Von hier aus sehen Sie im Westen die Dächer von Palermo, im Osten die von Cefalù und dazwischen das weite Mittelmeer.
So weit wie der Blick, so lang ist auch der Name des Naturschutzgebiets: "Riserva naturale orientata Pizzo Cane, Pizzo Trigna e Grotta Mazzamuto". Wir nennen es einfach Pizzo Cane - frei übersetzt "Hunde-Gipfel". Und tatsächlich - aus der Ferne betrachtet ähnelt der Gebirgszug den spitzen Ohren eines Hundes.
Die Informationen auf dieser Seite stammen von unserer Sizilien-Expertin Britta Bohn.
Britta beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Alltag und dem Leben auf Sizilien.
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Sie suchen in Sizilien eine Ferienwohnung und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht? Stimmt - das Angebot ist recht unübersichtlich!
Daher finden Sie hier eine kleine aber feine Auswahl. Jede Ferienwohnung in unserer Liste zeichnet sich durch ein "gewisses Extra" aus... mehr
Sizilianische Mode? Dolce & Gabbana?
Stimmt! Ein echter Geheimtipp aber ist Mode, die in Sizilien entworfen und hergestellt wird.
Wie z.B. von Filly Cusenza aus Bagheria. Sie kreiert tragbare Kunst aus Stoffen, Faden und Knöpfen. Ihr Markenzeichen ist das peppige Cartoon Girl Filly Biz... mehr
Sie erreichen das Naturschutzgebiet Pizzo Cane leicht über die Fernstraße SS113 (blaue Linie in der Karte oben).
Nahe dieser Fernstraße liegen auch unsere Ferienwohnungen in Bagheria (lila Marker 1 bis 3) und Santa Flavia (lila Marker 4 bis 9). Von hier aus erreichen Sie den Pizzo Cane also in kurzer Zeit.
Besuchen Sie den Pizzo Cane von ausserhalb, können Sie von der nahen Autobahn A19 profitieren. Vom Autobahnanschluss "Trabia" aus sind es nur 0,5km bis zur Fernstraße SS113 (rote Linie).
Das Naturschutzgebiet Pizzo Cane ist also auch für Sizilien Urlauber, die im Osten der Insel ihr Lager aufgeschlagen haben recht gut erreichbar. Die A19 führt direkt bis nach Catania, bzw. schließt an die A20 Richtung Messina an.
Das Naturschutzgebiet Pizzo Cane, Pizzo Trigna e Grotta Mazzamuto existiert seit 2010 und ist touristisch kaum erschlossen. Es gibt hier weder ein gastronomisches Angebot noch Souvenir-Läden. Dafür aber um so mehr Ruhe, frische Luft und das alles mit Meerblick.
Das Naturschutzgebiet bietet eine Vielzahl von Wandertouren. Wir empfehlen diese drei mit einem wunderbaren Meerblick:
Wichtig: Wie im gesamten Mittelmeerraum, so ist auch im Naturschutzgebiet Pizzo Cane die Waldbrandgefahr im Sommer sehr hoch. Bitte parken Sie ihren Mietwagen auf keinen Fall über entflammbarem Material. Jegliche Form von offenem Feuer ist streng verboten. Dazu gehört selbstverständlich auch das Anzünden einer Zigarette.
Das Naturschutzgebiet Pizzo Cane, Pizzo Trigna e Grotta Mazzamuto ist touristisch nahezu unerschlossen. Das ist gut für unsere Ruhe aber nicht so gut für unseren Magen - denn frische Luft macht bekanntlich hungrig.
Die Rettung naht in Form einer Bar mit großer Auswahl von "süss" bis "herzhaft". Und das Beste - Sie finden sie in Siziliens größtem Yachthafen San Nicola l'Arena (blauer Marker 1 in der Karte oben). Hier gibt es nicht nur viel zu essen, sondern auch viel zu sehen.
Von unserem Wanderziel Piano Piraino aus können Sie den Yachthafen sehr schön sehen. Er liegt direkt an der Staatsstraße SS113 und damit fast auf dem Weg in das Naturschutzgebiet.
Tipp: An Wochenenden ist die Bar abends besonders bei jungen Leuten beliebt. San Nicola l'Arena wird dann zur Party-Meile. Aber es empfiehlt sich ohnehin, das Naturschutzgebiet tagsüber zu besuchen.
Unsere leichteste Wanderung - sie ist eher ein Spaziergang - beginnt an der nördlichen Einfahrt zum Naturschutzgebiet Pizzo Cane, Pizzo Trigna e Grotta Mazzamuto. Sie können Ihren Mietwagen an der Weggabelung (roter Marker 1 in der Karte) parken. Den weiteren Weg zeigt dieser Trip Tipp Kompass:
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Ausgehend vom Parkplatz (Kompass 1) treffen wir nach ein paar 100m Trampelpfad auf eine Weggabelgung (Kompass 2). Hier biegen wir nach rechts ab zur Grotte (Kompass 3). Sie fragen sich, wie der Felsen zu diesem riesigen, 50m tiefen Loch kam? Blicken Sie Richtung Norden, finden Sie die Antwort: Es war das Meer.
Vor langer langer Zeit war es nämlich auch dort, wo Sie jetzt stehen. Und dort, wo jetzt die Grotta Mazzamuto liegt, war der Stein weich und wurde daher ausgespült. Der Fels hatte sozusagen Karies.
Irgenwann sank dann der Meeresspiegel wieder und die Grotte bot Mensch und Tier Schutz. Archäologen fanden hier sogar Knochen von Zwergelefanten. Auch dieses ein Hinweis darauf, dass Sizilien einst in gänzlich anderen Klimazonen lag.
Zurück auf unserem Trampelpfad (Kompass 4) führt uns der Weg südwärts durch ein Wäldchen. Nach ca. 0,5km macht unser Pfad einen 180°-Richtungswechsel und führt uns wieder Richtung Norden (Kompass 5). Nach weiteren 300m treffen wir auf eine schmale geteerte Straße, die wir aber schon nach 50m wieder Richtung Westen mit einem Trampelpfad tauschen (Kompass 6). Dieser führt uns über eine steinerne Brücke zurück zur Grotta Mazzamuto.
Die meisten Ausflüge in die Natur sind im Winter und Frühling am schönsten. Der kleine Rundkurs um die Grotta Mazzamuto ist allerdings auch "sommer-tauglich". Er ist leicht zu bewältigen und bietet vergleichsweise viel Schatten.
Unser "mittelschweres" Ziel heisst direkt übersetzt "Einsiedelei des Heiligen Felix". Der Weg dorthin ist mit 1,3km zwar recht kurz, während der Hälfte dieses Weges überwinden Sie allerdings einen fühlbaren Höhenunterschied von 140m.
Parken Sie Ihren Mietwagen einfach am Anfang des Wanderweges (roter Marker 5 in der Karte oben). Bitte vergessen Sie nicht, den Zaun wieder zu schliessen. Der Weg hinauf zum Eremo di San Felice ist ausgeschildert. Ältere Beschreibungen bezeichnen diesen Weg als "befahrbar". Das gilt mittlerweile allerdings nur noch für Geländewagen.
Uns Sizilien Urlauber kann das nur Recht sein - so können wir ungestört zur Einsiedelei wandern. Auf dem Weg dahin haben wir einen wunderbaren Blick auf einen Stausee mit dem schönen Namen "Rosamarina". Er versorgt Palermo und Umgebung mit Trinkwasser. Haben Sie also eine Ferienwohung in Bagheria oder Santa Flavia blicken Sie hier auch auf Ihre Wasserquelle. Dieses Panorama gibt Ihnen einen Eindruck davon. So bewegen Sie sich hindurch:
Kurz vor der Ankunft beim Eremo di San Felice wechselt der Blick vom malerisch gelegenen Stausee zum weiten Mittelmeer. Vielleicht war es das, was vor ca. 700 Jahren eine Gruppe von Eremiten motivierte, hier eine Einsiedelei zu gründen. Sie lebten damals von selbst angebautem Obst und Gemüse und ein paar Schafen.
Irgendwann wollte dann aber niemand mehr als Eremit leben. So wurden die Gebäude zu Ställen und kamen immer mehr herunter. Bis sich 1989 wieder eine religiöse Gruppe ihrer annahm - die "Amici di San Felice". Sie sind allerdings keine Eremiten, sondern verstehen sich eher als "Scouts" mit Wurzeln in der Umwelt- und Friedensbewegung.
Das Eremo di San Felice besteht heute aus einer einfachen Art Jugendherberge, einer kleinen Kapelle und einem großen Grillplatz. Im Winter ist hier natürlich nichts los, also ein idealer Zeitpunkt für alle, die einfach einmal ein wenig Ruhe an frischer Luft suchen:
Die Einheimischen kennen die Hochebene "Piano Piraino" vor allen Dingen wegen der dort installierten großen Richtfunkantennen. Richtfunk funktioniert nur dann stabil, wenn es zwischen den Stationen eine möglichst weite Sichtverbindung gibt.
Damit ist also klar, was uns auf dem Piano Piraino erwartet: der beste Meerblick des gesamten Naturschutzgebietes Pizzo Cane, Pizzo Trigna e Grotta Mazzamuto. "Atemberaubend" erscheint hier doch ein wenig untertrieben. Dieses Panorama vermittelt einen ganz kleinen Eindruck davon. So bewegen Sie sich hindurch:
Was das Foto natürlich überhaupt nicht "rüberbringen" kann ist die Abwesenheit jeglichen Zivilisationslärms und die unglaublich frische Luft. Vor diesen Blick haben die Götter allerdings den Schweiss gesetzt: Die Wanderstrecke ist ca. 6km lang (eine Richtung) und überwindet 500 Höhenmeter.
Er beginnt an dem Parkplatz, den wir schon von unserer Wanderung zur Grotta Mazzamuto (roter Marker 1 in der Karte oben) kennen. Die gute Nachricht: Von dort aus führt uns ein breiter Schotterweg zum "Piano Piraino". Über ihn erreichen Techniker die Antennen und Forstbeamte einen kleinen Turm ("Torretta"), von dem aus im Sommer möglichst früh Waldbrände entdeckt werden sollen. Sie sehen ihn in diesem Panorama rechts oben:
Es wundert also auch nicht, daß der Weg gut ausgeschildert ist. Folgen Sie einfach dem Pfeil "Torretta".
Für den Aufstieg auf den Piano Piraino empfehlen wir mehr noch als für unsere anderen Wanderstrecken: kommen Sie im Winter. Dann gibt es weder Waldbrände, noch Mücken, noch andere Touristen. Dafür gibt es überall sattes Grün und eine bunte Flora.
Heutzutage können sich glücklicherweise nicht nur privilegiert Nordeuropäer wie einst Goethe eine Reise nach Sizilien erlauben. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl von Literatur: Reiseführern aber auch einige Reiseberichte, Romane und natürlich Sachbücher - vor allen Dingen zum Thema "Mafia". Wir stellen hier einige besonders interessante Titel vor.