Santa Flavia ist nicht nur ein hervorragendes "Basis-Lager" zur Erkundung von Sizilien. Die Stadt und ihre nähere Umgebung sind wie ein Spiegel der gesamten Insel und es gibt viel zu entdecken. Warum also in die Ferne schweifen? Hier nur drei Beispiele:
Viele der Informationen dieser Seite haben wir von Freuden aus Santa Flavia bekommen. In ihren Erzählungen und Bücherschränken fanden wir Schätze, die es in keiner Buchhandlung oder Bibliothek gibt. Grazie mille!
Die Informationen auf dieser Seite stammen von unserer Sizilien-Expertin Britta Bohn.
Britta beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Alltag und dem Leben auf Sizilien.
Mit unserem kostenlosen Newsletter verpasst Ihr keine ihrer Tipps mehr:
...wir laden euch herzlich ein in die Facebook-Gruppe "Trip-Tipp Sizilien". Stellt eure Fragen und holt euch jede Menge Geheimtipps für eure individuelle Sizilienreise:
Sind Sie auch ein Fan sizilianischer Film-Klassiker? Dann werden Sie sich beim Anblick der Villa Filangeri (brauner Marker 2 im Stadtplan) vielleicht fragen, ob hier "Der Pate" oder "Der Leopard" gedreht wurde.
Wir müssen Sie enttäuschen - gedreht wurde hier unseres Wissens noch gar kein Film. Passen würde aber tatsächlich Der Leopard. Er zeigt fulminant den Anfang vom Ende des sizilianischen Hochadels, ausgelöst durch die Gründung des italienischen Nationalstaates.
Dem sizilianischen Hochadel gehörten die Filangeri schon seit dem Mittelalter an. Damals war Sizilien Eigentum des Papstes und von ca. 1300 bis 1860 des spanischen Königs. Von ihnen bekam der Hochadel Teile des Landes als Lehen. Das Lehen Santa Flavia ging im 17. Jahrhundert an die Familie Filangeri.
Sie bauten daraufhin die gleichnamige Villa und rechts von ihr eine kleine Kapelle. Aus dieser Kapelle wurde die heutige Basilica Soluntina di Sant'Anna, die zentrale Kirche von Santa Flavia. Hinter ihrer Villa legten die Filangeri einen riesigen mediterranen Garten an. So ließ es sich prächtig leben.
Und dann kam 1860: Italienische Patrioten vertrieben die Spanier und machten Sizilien zu einer der ersten Regionen des neuen Staates Italien. Die Spanier nannten diese Leute natürlich Terroristen. Der Hochadel dagegen arrangierte sich. Er konnte trotzdem nicht verhindern, daß sich ganz langsam bürgerliche und sogar demokratische Strukturen bildeten.
Diese Strukturen sind - trotz heftiger Rückschläge durch den Faschismus und die Mafia - heute dominant. So wundert es also nicht, das die Villa Filangeri mittlerweile der Stadt Santa Flavia gehört und ein frei gewählter Bürgermeister in ihr residiert.
Was aus den Filangeri geworden ist? Al Stefanelli, ein amerikanischer Autor und Bürgerrechtler und gleichzeitig Nachfahre der Filangeri hat sich das auch gefragt und hier alles zusammengetragen, was er zu den Wurzeln seiner Familie finden konnte. Die aktivste sizilianische Nachfahrin ist die Künstlerin Beatrice Feo Filangeri (präsent auf Twitter und Facebook ). Dieses Video gibt einen schönen Überblick über ihre Pop Art und Barock verbindende Arbeit:
The Lion sleeps tonight...
Zu einer echten sizilianischen Villa gehört ein großer Garten und auch in Santa Flavia haben sich die Adligen grüne Oasen anlegen lassen (brauner Marker 1 im Stadtplan). Das Rezept für einen echten mediterranen Garten: erfrischende Wasserspiele, göttliche Statuen, Palmen und natürlich viel Blühendes.
Aber der Familie Fillangeri war das nicht genug, ihr stand der Sinn nach etwas Exotischem. Und so wurde der Garten hinter dem heutigen Rathaus die Heimat eines Löwen und mehrerer Affen.
Ältere Leute erinnern sich noch in ihrer Kindheit den Löwen gesehen zu haben, da war dieser schon sehr alt und müde. Heute leben immer noch Tiere im Garten, aber wesentlich ungefährlichere wie Gänse, Enten und Hühner. Es lohnt sich den Garten als Ruheort zu entdecken, sich auf eine Bank zu setzen, dem Brunnen zu lauschen und durch die Baumkronen in den Himmel zu blinzeln.
Zu den Öffnungszeiten des Rathauses kann man den Garten wochentags zwischen 9:00 und 16:00 kostenlos besuchen. Gehen Sie einfach durch den Torbogen an der linken Seite der Villa Filangeri.
Die Filangeri gönnten sich nicht nur einen riesigen Garten, sondern auch eine eigene Kirche (brauner Marker 3 im Stadtplan). Zu Beginn war es nur eine kleine Kapelle rechts neben der Villa, die dann aber nach und nach zu einer Basilika ausgebaut wurde. Unter den Altar baute man eine Krypta und verband sie durch einen Tunnel mit dem Garten.
So konnten sich die Herrscher von Santa Flavia natürlich hervorragend in Szene setzen - man musste nicht, wie das gemeine Volk, durch den Haupteingang gehen, sondern man tauchte geheimnisvollerweise auf.
Heute würde die Show natürlich mit einem müden Lächeln quittiert. Aber in früheren Zeiten kam der normale Bürger von Santa Flavia aus armseligen, dunklen Hütten in eine im Vergleich dazu riesige, prunkvolle Kirche. Die fast immer scheinende sizilianische Sonne wurde durch bunte Glasscheiben in farbiges Licht verwandelt. Weihrauchschwaden und das lateinisches Gemurmel erzeugten zusätzlich eine Atmosphäre "von etwas Höherem".
Die feudalistische Allianz von Aristokratie und Kirche wurde nicht erst durch Martin Luther kritisiert. Tatsächlich gibt es Hinweise auf eine lokale "Widerstands-Bewegung" - die Beati Paoli.
Eigentlich gilt ja die Nachbarstadt Bagheria als "Stadt der Villen". Dort hatten sich ab dem 17. Jahrhundert reiche Adelige aus Palermo riesige Sommersitze gebaut.
Irgendwann im 19. Jahrhundert kam dann die Bahn nach Santa Flavia. Und auch wenn die in Sizilien noch nie besonders schnell war - schneller als Pferd und Wagen war sie allemal.
Eine zweite Welle reicher Palermitaner kam also mit der Bahn. So verwundert es nicht, daß sich in der Nähe des Bahnhofs (blauer Marker 1 im Stadtplan) überraschend viele Jugendstil-Villen befinden.
Die bekannteste steht direkt am Bahnübergang - das Villino Basile (brauner Marker 10; siehe Bild). Der Bauherr - Ernesto Basile - war einer der berühmtesten Architekten Siziliens. Sein bekanntestes Werk in Sizilien ist das Teatro Massimo in Palermo. Italienweit wurde Ernesto Basile durch die Gestaltung der Nordfassade des Parlamentsgebäudes in Rom bekannt.
Weitere aristokratische Bauwerke finden Sie in der Nähe der Villa Filangeri und der Nekropole (brauner Marker 7 im Stadtplan). Einige von ihnen sind in etwa so alt wie die Villa Filangeri, die meisten allerdings wurden stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie können zwar keine dieser Villen besichtigen aber das Äussere ist schon beeindruckend genug.
Wer sich in den Boden von Santa Flavia wühlt - z.B. um Baugrund zu erschließen - stößt nicht selten auf das, was rechts im Bild zu sehen ist - einen alten Tunnel.
Was im bunt beleuchteten Bild nicht sofort auffällt: dieser Tunnel führte nicht nur nach rechts, sondern auch geradeaus. Den Fotografen hinderte allerdings eine Mauer am Fortkommen. Die Eigentümer des über dem Tunnel stehenden Hauses erzählten ihm, daß sie die Carabinieri in den 90er Jahren darum gebeten hätten.
Nein, hier ging es nicht um technische oder baurechtliche Fragen, sondern um die Mafia. Die war nämlich mittlerweile derart unter Druck geraten, daß sie auf unterirdische Fluchtwege zurückgreifen musste. In gewisser Weise ging sie damit zurück zu ihren Wurzeln - jedenfalls stellt sie es gerne so dar.
Aber beginnen wir von vorne: Tatsächlich ist er gesamte Untergrund von Palermo und Umgebung durchlöchert wie ein schweizer Käse, Es begann schon in der Antike mit Nekropolen, wie z.B. der in Santa Flavia (brauner Marker 7 im Stadtplan). Im Mittelalter bauten die Araber kilometerlange Bewässerungs-Tunnel - die berühmten Qanat.
Und genau hier beginnt die Robin Hood-Geschichte Siziliens. Glaubt man ihr, waren die Tunnel der Rückzugsort von "Rittern", die sich Beati Paoli nannten und gegen Feudalismus und Inquisition kämpften. Das Video unten spielt eine typische Aktion der Beati Paoli nach: Kapuzenmänner in schwarzen Umhängen richten über einen gefangenen Adeligen.
Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, daß die Beati Paoli existierten. Eines ist aber mit Sicherheit eine geschmacklose Geschichtsverdrehung: die (Selbst)-Darstellung der sizilianischen Mafia als Nachfolger der Beati Paoli. Das hätten die "Ehrenmänner" wohl gerne!
Jeder Spaziergang zum Meer führt Sie unweigerlich zum Bahnübergang von Santa Flavia. Und genau an dieser Stelle bekommen Sie einen Gruß des alten römischen Meeresgottes Neptun mit auf den Weg (brauner Marker 9 im Stadtplan).
Na gut - es ist eher eine Neu-Interpretation des ursprünglichen Meeresgottes. Der zeichnet sich eigentlich durch sein wildes Haar, einen Vollbart und einen Dreizack aus.
Geschaffen hat unseren Neptun ein gewisser Tommaso Piscitelli (1877-1956). Er stammt aus Giovinazzo, einer kleinen Stadt in Apulien.
Es ist also kein Zufall, daß man Kopien unseres Brunnens in anderen apulischen Städten findet. Eine von ihnen ist Bari, wo man ihn "Brunnen des Fischers" nennt. In den 30er Jahren war der Präfekt von Bari ein gewisser Ernesto Perez. Perez kam nicht nur aus Palermo, er wurde auch Präfekt der Stadt. Wohnen tat er allerdings in Santa Flavia - genau gegenüber "seines" Neptuns.
In Santa Flavia wacht Neptun aber nicht nur über das Meer, sondern auch einen kleinen Park. Dieser führte früher zum Wartesaal des Bahnhofs von Santa Flavia. Mit dessen Neubau verschwand auch der alte Wartesaal. Heute kümmeren sich engagierte Bürger Santa Flavias um Park und Brunnen.
Opera Pia - so nennt man seit dem Mittelalter in Italien eine wohltätige Stiftung - zur damaligen Zeit natürlich religiös basiert. Bis 1860 mit der Gründung des Nationalstaates Italien der "Wind of Change" zu wehen begann.
Mit ihm wurde der Aktionsradius einer opera pia auf Bildung und Erziehung erweitert. Und das war gerade in Sizilien auch bitter nötig: Die Analphabetismus-Quote betrug hier erschreckende 90%.
Ein weiteres, besonders in Süditalien verbreitetes Problem waren die vielen ausgesetzten Kinder. Treffen Sie hier heute auf den Nachnamen "Esposito", haben Sie es mit dem Nachfahren eines solchen Kindes zu tun. Es leitet sich vom Lateinischen "expositus" ab und bedeutet "ausgesetzt", "preisgegeben" aber auch "jedermann zur Benutzung überlassen"!
Letzteres ist leider kein Zufall: In der Antike wurden Waisen tatsächlich häufig versklavt. Für das neu enstehende Italien des 19. Jahrhunderts galt das glücklicherweise nicht mehr und so entstand in Santa Flavia das Waisenhaus mit dem offiziellen Titel "Opera Pia Orfanotrofio Giuseppe Pezzillo" (brauner Marker 5 im Stadtplan).
Was "Opera Pia" bedeutet, haben wir ja schon gesehen. "Orfanotrofio" ist ein Waisenhaus und "Giuseppe Pezzillo" ein Freiheitskämpfer - jedenfalls für Verfechter des Nationalstaates Italien. Für die Bourbonen war er ein Terrorist, der sich 1848 in Neapel gegen ihre Herrschaft über Süditalien auflehnte.
Giuseppe Pezzillo überlebte den von ihm angezettelten Aufstand nicht, sein Name in Santa Flavia aber schon.
Lautes Schwertgeklapper, sizilianische Ausrufe und ein begeistert mitgehendes Publikum.
Wenn die kunstvoll gefertigten, bis zu 150cm hohen Marionetten auf der Bühne stehen und die mittelalterlichen Geschichten von Karl dem Großen, seinen Paladinen und dem Kampf gegen die Sarazenen zum Besten geben, ist man nicht nur gut unterhalten, sondern erlebt auch eine tiefverwurzelte sizilianische Tradition.
Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die Marionettentheater echte Strassenfeger für Alt und Jung. Die aufgeführten Geschichten wie die vom "Rasenden Roland - Orlando furioso" waren am nächsten Tag das Gesprächsthema in den Dörfern und Vierteln.
2008 wurde diese Kunstform in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. In Santa Flavia gibt es ein kleines "Teatro dei pupi", (brauner Marker 4 im Stadtplan). in dem man ganz nah dran sitzt und die "pupari" (Puppenspieler) nach der Aufführung gerne einen Blick hinter die Bühne gewähren.
Musik ist zu hören, lautes Lachen und gespanntes Luftholen - wer an einem lauen Abend am Freiluft-Kino Arena Paradiso vorbeigeht (brauner Marker 11 im Stadtplan), kann die besondere Atmosphäre spüren, die vom "Kino unterm Sternenzelt" ausgeht.
Manche erinnern sich vielleicht noch an den oskarprämierten Film Cinema Paradiso des Regisseurs Giuseppe Tornatore. Der Film wurde hier in der Gegend gedreht und die Geburtsstadt Tornatores - Bagheria - liegt gleich nebenan. Drehorte waren unter anderem Palazzo Adriano in der Provinz Palermo, Cefalù, Bagheria, Termini Imerese - und Santa Flavia!
Man befindet sich hier also auf echtem cineastischem Grund und kann sich mit Hilfe dieser Fotos auf Spurensuche begeben.
Tornatore hat weitere Filme auf Sizilien gedreht, unter anderem das großartige Epos "Baarìa" (der sizilianische Name seiner Heimatstadt Bagheria). Der "Sizilien verstehen"-Artikel Baarìa - Eine Reise zu den Wurzeln führt euch zu den Schauplätzen.
Wundern Sie sich übrigens nicht über Limousinen mit Blaulicht vor dem Kino und den einen oder andern "auffällig unauffälligen" Herren. Es sind die Personenschützer des wohl bekanntesten Kino-Enthusiasten von Santa Flavia - dem Mafia-Jäger Nino Di Matteo. Warum der trotz aller Erfolge im Kampf gegen die Mafia noch Personenschützer braucht? Er widmet sich einen der großen, noch "unerledigten" italienischen Themen - dem Zusammenspiel von Mafia und Politik. So macht man sich natürlich keine Freunde.
1848 - das Jahr der Revolutionen. Die Schweiz wird Bundesstaat, in Wien kommt es zum Oktoberaufstand und in Frankfurt tagt das erste deutsche Parlament. Und wo wurde der Funke gezündet? Genau - in Palermo! Hier beginnt am 12. Jan. 1848 ein Aufstand gegen die Bourbonen.
Der Aufstand von Palermo entwickelt sich zur "Sizilianischen Revolution von 1848" und der Proklamation eines neuen Königreichs Sizilien. Man dachte hier allerdings an eine parlamentarische Monarchie - so also, wie wir es heute in Europa als "normal" empfinden.
Zu den Protagonisten der Revolution gehörte ein Schriftsteller aus Palermo: Francesco Paolo Perez. Er war glühender Verfechter eines autonomen Siziliens und gehörte gleich zu Beginn der Revolution zu den Köpfen einer verfassungsgebenden Versammlung.
Mit ungeheurem Schwung tagte schon im März ein sizilianisches Parlament und proklamierte das neue Königreich Sizilien. Aber dummerweise wollte niemand den Job als König übernehmen. Und überhaupt passte mehr als einem der Revolutionäre die ganze Richtung nicht - sie wollten eine Republik Sizilien.
So kam es, wie es kommen musste: Nur ein Jahr nach Beginn der Revolution eroberten die Bourbonen Sizilien zurück. Pikanterweise wurden die bourbonischen Truppen durch einen General namens Carlo Filangieri befehligt - einem Spross des napolitanischen Zweigs der Filangeri.
Das heutige Santa Flavia ehrt Francesco Paolo Perez mit einer Statue vor dem Bahnhof (brauner Marker 8 im Stadtplan). Engagierte Bürger kümmern sich um die Pflege des Denkmals.
Der Kapuzinermönch Padre Pio (1887 - 1968) ist Kult in Süditalien und wird auch in Santa Flavia verehrt: Sein Bild hängt in Autos, Geschäften und über Ehebetten. Eine bunt beleuchtete Statue dieses christlichen "Popstars" steht an der Via Consolare (brauner Marker 6 im Stadtplan) und ist gern genutzter Treffpunkt der Dorfjugend.
Padre Pio fiel seit frühester Kindheit durch seine Frömmigkeit auf, wurde mit 16 Jahren Kapuzinermönch und litt schon in jungen Jahren unter zahlreichen Krankheiten, was seine Glaubensfestigkeit nur noch stärkte. Als er nach einer Gebetssession auch noch blutende Wundmale aufwies, gab es für die Gläubigen kein Halten mehr und er wurde verehrt wie ein Heiliger.
In seinen Messen erlebte man ihn "der Wirklichkeit entrückt" - nicht nur Nichtgläubige fragten sich, ob Drogen oder Wahnsinn im Spiel sei. Auch Papst Johannes XXIII war ein erklärter Gegner des "seltsamen Mönches mit dem stechenden Blick und der Leidensmimik".
Man munkelt, dass Padre Pio sich die Stigmata mit Hilfe von ätzender Karbolsäure selber beigebracht habe. Aber was sollen rationale Erklärungen bewirken, wenn es um Religion geht und somit kann man - je nach eigenem Standpunkt - staunend oder bewegt den vielen Prozessionen zuschauen, die in jedem sizilianischen Dorf gefeiert werden.
In Santa Flavia ist es das "Festa della patrona Sant'Anna", das Ende Juli mit prächtigem Lichtschmuck, Musik und Feuerwerk gefeiert wird. Spektakulär ist die Bootsprozession beim "Festa della Madonna del Lume" in Porticello, das Anfang Oktober stattfindet.
Santa Flavia ist nicht erst seit heute ein beliebter Wohnort. Schon in der Antike gab es hier mehrere Ansiedlungen.
Dankenswerterweise haben die Archäologen die bedeutenste Ausgrabungsstätte für Sizilien Urlauber geöffnet. Sie heisst Solunto und befindet sich im Stadtplan beim braunen Marker 15.
Für Archäologen ist Solunto eine der interessantesten antiken Orte auf Sizilien - schlicht weil er solange völlig vergessen war. Die letzten Münzfunde stammen aus dem 3. Jh, die ersten Ausgrabungen aus dem 19. Jh. In der Zeit dazwischen verfiel Solunto in einen regelrechten Dornröschenschlaf.
Für Archäologen ist das perfekt, da so die Grundstruktur des Ortes komplett erhalten ist. Für Sizilien Urlauber beschreiben Solunto eher als "Antike mit atemberaubendem Blick". Auf dieser Seite finden Sie eine detaillierte Karte von Solunto.